Die Ernte
Die Erntezeit zwischen Juli und August gehört zu den heikelsten Phasen des gesamten Flachsanbaus. In dieser Phase muss das Wetter trocken sein.
Bei der Ernte muss die Pflanze in voller Höhe aus dem Boden gezogen werden. Nur so kann die maximale Länge der Faser gewährleistet werden.
Die Flachsröste
Nach dem Ausreißen bleibt der Flachs auf dem Boden liegen und ist bewusst den Regenfällen ausgeliefert, die den Mazerationsprozess auslösen. Für die Flachsröste auf dem Boden greifen die Flachszüchter auf keinerlei Behandlung zurück, da es sich um einen völlig natürlichen Prozess handelt. Je nach den Witterungsbedingungen kann die Flachsröste zwischen zwei Wochen und drei Monaten dauern. Während der Regen die Qualität verbessert, kann eine übermäßige Befeuchtung den Flachs zerstören. Daher ist der Erntezeitpunkt von entscheidender Bedeutung.
Das Entkusseln
Sobald die Flachsröste erfolgt und der richtige Feuchtigkeitsgrad erreicht ist, wird der Flachs vom Boden angehoben und zu großen Ballen gepresst. Alle Ballen werden mit einem Etikett versehen, auf dem das Feld und der Landwirt vermerkt sind. Jede einzelne Ernte ist erkennbar. Damit ist eine perfekte Rückverfolgbarkeit der einzelnen Produkte gewährleistet. Um die Fasern aus dem Stängel zu gewinnen, müssen die Pflanzen ausgegraben werden. Die holzigen Reste werden in der Mitte des Stängels entfernt.
Kämmen, Pressen, Bleichen und Spinnen
Von den Feldern der Normandie aus wird die Verarbeitung des Leinens in Italien, in der Provinz Bergamo, fortgesetzt. Der Prozess erfolgt in vier Hauptschritten: Kämmen, Pressen, Bleichen und Spinnen des Leinens. Beim Kämmen werden die Fasern durch immer feiner werdende Kämme geführt, gereinigt, parallelisiert und standardisiert. Das Pressen, Bleichen und Spinnen wiederum bereiten die Leinenfasern auf das Weben vor.
Färben und Weben
In diesen Prozessschritten werden die bräunlich grauen Flachsfasern gefärbt und die einzelnen Fasern zu Tuchen gewebt.
